Wir wirken nachhaltig

Heutige Ziele erreichen, ohne zukünftige Generationen zu belasten – das verstehen wir unter Nachhaltigkeit. Sie ist stets Maßgabe unseres Handelns, sowohl ökologisch im Zuge von CO2-Reduktion und Kreislaufwirtschaft, als auch in anderen Dimensionen.

Nachhaltigkeit in ihren Dimensionen betrifft die Arbeit aller Unternehmen unserer Gruppe gleichermaßen.

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qm Verkaufs- und Spendenannahmefläche hat der neue Markthaus-Standort zur Verfügung.


Sonne auf dem Dach

PV-Anlage auf dem Marchivum - GBG-Mannheim

Dicke Mauern und Wärme aus einem Abwasserkanal – das MARCHIVUM setzt Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Im vergangenen Jahr hat die ServiceHaus GmbH im Auftrag der GBG eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Stadtarchivs gebaut und in Betrieb genommen, die für noch mehr Energieeffizienz sorgt.

Bereits beim Umbau zum Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung stand der Klimaschutz ganz oben auf der Agenda. Die massiven Mauern des ehemaligen Ochsenpferchbunkers, in dem das MARCHIVUM seit 2018 zuhause ist, sorgen schon für ein relativ stabiles Raumklima. Für die zusätzlich benötigte Klimatisierung nutzt das Haus eine hocheffiziente Wärmetauschanlage, die die Abwasserwärme aus einem unterirdischen Kanal gewinnt.

Seit Dezember setzt eine PV-Anlage auf dem großräumigen Flachdach des MARCHIVUMS dem Ganzen die Krone auf. Mit einer Kollektorfläche von 463,5 Quadratmetern und einer Leistung von 98 kWp sorgt die Anlage dafür, dass das MARCHIVUM rund 56.000 Tonnen CO2 pro Jahr einspart. Der auf dem Dach produzierte Strom wird zu 90 Prozent direkt im Haus genutzt, der Rest ins Netz eingespeist. Insgesamt wird so rund ein Viertel des gesamten Strombedarfs des MARCHIVUMS durch selbst erzeugte Energie gedeckt.

Die moderne Photovoltaikanlage auf dem Dach des MARCHIVUM wird betrieben von der ServiceHaus.

Da das Gebäude selbst der GBG gehört, die es für die Nutzung als Stadtarchiv, Forschungsstätte und Museum umgebaut hat, wurde die ServiceHaus GmbH mit Bau und Betrieb der Anlage beauftragt. Die ServiceHaus betreibt bereits zahlreiche PV-Anlagen auf Dächern von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Die auf dem MARCHIVUM eingesetzten Module wurden in Deutschland produziert und sind in Sachen Wirkungsgrad sowie Zelltechnologie auf dem neuesten Stand.

„Wir statten immer mehr Dächer von GBG-Wohnhäusern mit Photovoltaik-Anlagen aus und betreiben diese vorzugsweise dann im Mieterstrommodell“ betont ServiceHaus-Geschäftsführer Robin Schwarz. „Neben der Anlage auf dem MARCHIVUM betreiben wir auch diejenige auf dem Technischen Rathaus, ebenfalls einem GBG-Gebäude. So zeigen wir bereits an vielen Stellen in Mannheim unsere Kompetenz beim Ausbau der erneuerbaren Energien.“

Alte Schätze an neuem Ort

Standortwechsel für die Markthaus-Zentrale. Seit dem ersten Juli 2024 hat die neue Niederlassung in direkter Nachbarschaft zum städtischen Recyclinghof ihre Pforten geöffnet. Noch nachhaltiger und kundenfreundlicher ist der Inklusionsbetrieb dadurch geworden. Und zudem auch deutlich farbenfroher.

Es ist Ende Mai, noch wird kräftig gearbeitet auf der Baustelle: „Wir sind gut im Plan, auch wenn uns die größte Aufgabe noch bevorsteht“, berichtet Henrike Zeilfelder, Geschäftsführerin des Markthaus. Neben den drei Lebensmittelmärkten gehören zwei Secondhand-Märkte zu einem der größten Inklusionsbetriebe der Region. Eines davon wird in Kürze den Standort wechseln. Ein Großprojekt, schließlich müssen alle Waren – von der zerbrechlichen Porzellantasse bis zur sperrigen Sofagarnitur – von A nach B transportiert werden.

Zeitsprung: Anfang Juli 2024 ist das Neckarauer Secondhand-Markt inklusive Spendenannahme innerhalb des Stadtteils von der Floßwörthstraße in die Nachbarschaft des städtischen Recylinghofes Im Morchhof gezogen. Mit Freude blickt das Markthaus-Team auf das neue Zuhause. „Wir haben hier einen optimalen neuen Standort gefunden“, erklärt Zeilfelder. Das neue Gebäude wird vom Stadtraumservice, der Im Morchhof das Tiefbauamt und den Recylinghof betreibt, an das Markthaus vermietet. Die Synergien mit dem neuen Nachbarn sollen jetzt voll ausgeschöpft werden: Auf die Kund*innen wartet nicht nur ein häufiger wechselndes Angebot, auch die Spendenabgabe wird erleichtert. „Wir erhoffen uns einerseits noch mehr Waren, anderseits neue Kund*innen“, betont Zeilfelder. Denn auf dem Weg zum Recyclinghof führt am Secondhand-Markt kein Weg mehr vorbei.

„Alles wirkt offener und übersichtlicher, dadurch schaffen wir ein schöneres Einkaufserlebnis und bieten einen Anreiz, Neues zu entdecken.“
Henrike Zeilfelder
Geschäftsführerin Markthaus

Und das ist auch gut so: Gerade, wenn es sich um große Möbelstücke handelt, landen gut erhaltene Waren häufig zu schnell beim Sperrmüll. Zu aufwendig ist es für viele, einen zweiten Stopp anzusteuern, wenn aussortiert oder eine Wohnung aufgelöst wird. „Dabei sind gut erhaltene Möbel sehr gefragt bei uns und werden meist innerhalb weniger Tage verkauft“, berichtet Zeilfelder. Im Morchhof-Markthaus sollen diese Schätze dank eines noch besseren Service gerettet werden: „Wir müssen die Spenden nun nicht mehr so streng aussortieren, denn falls etwas auf den zweiten Blick doch nicht zum Verkauf taugt, können wir es direkt auf dem Recyclinghof abgeben.“

Zeilfelder lässt den Blick in die Verkaufshalle schweifen. Mehr als 900 Quadratmeter stehen zur Verfügung. „Es ist zwar etwas kleiner als am alten Standort, aber besser aufgeteilt.“ Ab sofort werden Kleidung, Bücher, Hausrat, Möbel und Kindersachen nicht mehr in getrennten Räumen, sondern auf einer Fläche präsentiert. „Wir können Bereiche nun flexibel anpassen.“ Mithilfe der Regale und einer Beschilderung lassen sich die Abteilungen schon beim Eintreten in das Gebäude auf einen Blick erkennen. Ein großzügiger Mittelgang durchmisst den Raum bis zum hinteren Teil der Halle, wo ein Infopoint eingerichtet wird. „Alles wirkt offener und übersichtlicher, dadurch schaffen wir ein schöneres Einkaufserlebnis und bieten einen Anreiz, Neues zu entdecken“, erklärt Zeilfelder.

GBG-Mannheim Umzug Markthaus
Das Markthaus-Team in den neuen, hellen Räumlichkeiten.
GBG-Mannheim Umzug Markthaus
Das gesamte Team packt tatkräftig mit an.
GBG-Mannheim Umzug Markthaus
Regale helfen bei der Vorsortierung der Waren.

Apropos Kundenfreundlichkeit. Zu erreichen ist der neue Standort über die 50er-Buslinie, die den Mannheimer Norden und Süden verbindet, oder auch per S-Bahn bis zur SAP-Arena und kleinem Fußmarsch. Direkt am Haus gibt es einen Parkplatz, sodass auch der Spendenabgabe oder dem Großeinkauf nichts im Wege steht. Während die Außenfassade nur moderat saniert wird, wurde das Innere komplett an die neuen Bedarfe angepasst. Alles ist barrierearm – wichtig für die Kundschaft und für die Mitarbeitenden, die bewegungseingeschränkt sind. Für die Belegschaft wurden neue Büro- und Aufenthaltsräume geschaffen, die Spendenannahme ist direkt angrenzend an die Verkaufsfläche untergebracht, in einer separaten Halle, die ebenfalls vom Parkplatz direkt zugänglich ist.

Im ersten Stock gibt es neben weiteren Büroräumen einen Raum, den der Stadtraumservice nutzt. „Hier sollen Abfallberatungen und Kurse für Schulklassen zum Thema Müllervermeidung stattfinden“, erklärt Zeilfelder. Auch dadurch erhofft sich die Leiterin ein größeres Bewusstsein für das Thema Secondhand. Der Trend geht jedenfalls in die richtige Richtung, wie Zeilfelder beobachtet: „Gerade junge Leute verabreden sich gerne mal am Samstag im Markthaus und stöbern sich den ganzen Tag durch die einzelnen Abteilungen.“ Ab sofort ist der nachhaltige Shopping-Treffpunkt dann Im Morchhof 33–35 zu finden. Zu sehen gibt es dort auch neue, knalligere Farben: Denn den Umzug hat das Markthaus als Aufbruchssignal genutzt und den eigenen Auftritt komplett erneuert: Das Secondhand-Logo leuchtet jetzt in Magenta und Grün und wird nach und nach ausgerollt.

Vorhang auf für FRANKLIN!

Altes Kino FRANKLIN von vorne - GBG-Mannheim

Das Alte Kino auf FRANKLIN ist seit Februar 2023 die Ausweichspielstätte der Sparten Schauspiel und Tanz des Nationaltheaters Mannheim (NTM). Durch den Umbau des Kinos zur Veranstaltungsstätte hat die MWSP eine Location geschaffen, die auch über die temporäre Nutzung durch das NTM hinaus dem Stadtteil als kultureller Ort erhalten bleiben wird.

Angefangen hat alles mit einem Rundgang. Im Jahr 2017 machten sich Burkhard Kosminski, seinerzeit Schauspielintendant des Nationaltheaters Mannheim (NTM), und Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP auf die Suche nach einer geeigneten Ausweichspielstätte während der anstehenden Sanierung des Nationaltheaters. „Von Theaterseite war ursprünglich ein Zeltlösung angedacht“, erinnert sich Judt. „Das hätte viel Aufwand für einen Bau bedeutet, der nach der Sanierung einfach verschwunden wäre – eine kostenintensive und wenig nachhaltige Lösung.“

Zudem waren beide Seiten davon überzeugt, dass es auf der Fläche des ehemaligen Benjamin-Franklin-Village, immerhin einst die größte zivile Siedlung der US-Armee auf europäischem Boden, ein Gebäude geben musste, das sich als Ausweichspielstätte eignen würde. „Wir sehen es als unsere Aufgabe nicht nur die Konversionsflächen, sondern auch die Stadt insgesamt weiterzuentwickeln“, erläutert Judt. „Deshalb war es für uns ganz klar, dass wir hier zu einer Lösung beitragen wollen.“ Und lange ließ diese Lösung nicht auf sich warten. Das ehemalige Kino auf FRANKLIN, das als prägender Bau aus dem Stadtteil ohnehin nicht wegzudenken war und schon qua seiner Geschichte den Charme eines lebendigen Kulturortes versprühte, schien prädestiniert als Spielstätte.

Was nicht bedeutet, dass alles ganz einfach verlief: „Im ersten Moment denkt man vielleicht, dass Kino und Theater irgendwie ähnlich sind und ein Umbau relativ leicht zu bewerkstelligen ist“, erzählt Judt. Als es an die konkreten Planungen ging, wurde allerdings schnell klar, dass ein Theaterbau eine recht komplexe Angelegenheit ist. „Am Ende haben wir das Gebäude vollständig entkernt, nur noch die Mauern sind stehengeblieben, und haben ein komplettes Theater eingebaut.“

Altes Kino FRANKLIN - GBG-Mannheim
Dank seiner zentralen Lage am FRANKLIN Field Platz ist das Alte Kino auch für Besucher*innen aus der Region gut erreichbar.
Altes Kino FRANKLIN von der Seite - GBG-Mannheim
Alt trifft neu: Im Rahmen des Umbaus wurde das Gebäude um großzügige Foyers und einen Gastronomiebereich erweitert.

Der Aufwand hat sich gelohnt. Entstanden ist ein vielseitig nutzbares, voll funktionsfähiges Veranstaltungshaus. Seit der Eröffnung im Februar 2023 hat sich das Alte Kino auf FRANKLIN nicht nur als kultureller Ort, sondern auch als Ort der Begegnung etabliert. „Es ist toll zu sehen, wie das Theater auch auf seine neue Umgebung eingeht und immer wieder Verbindungen zum und in den Stadtteil schafft“, betont Judt. So hat das Theatercafé im gläsernen Foyer inzwischen auch außerhalb der Vorstellungszeiten geöffnet und das Programm setzt sich mit dem Stadtteil auseinander. Im Mai vergangenen Jahres unternahm die Produktion „New World FRANKLIN“ eine Expedition in den neuen Stadtteil, im Juni residierte im Alten Kino sowie auf dem FRANKLIN FIELD Platz, dem großen Platz vor dem Theater, das Festivalzentrum der Internationalen Schillertage. Damit haben die FRANKLIN-Bewohner*innen nicht nur einen zentralen kulturellen Akteur der Region direkt vor ihrer Haustür, sondern auch Theaterbesucher*innen aus der gesamten Metropolregion entdecken FRANKLIN. So wird für alle erfahrbar, dass hier am nordöstlichen Rand von Mannheim ein ganz neuer Stadtteil entsteht, der schon bald Heimat für rund 10.000 Menschen sein wird.

„Durch den Umbau haben wir eine attraktive Location geschaffen.“
Achim Judt
Geschäftsführer MWSP

Bis 2028, Stand heute, soll die Sanierung des Nationaltheaters abgeschlossen sein. Dann werden Schauspiel und Tanz wieder ins Hauptquartier in der Innenstadt ziehen. Für das Alte Kino auf FRANKLIN aber nur der Anfang einer neuen Ära: Ideen und Interessenten für eine weitere Nutzung gibt es laut Achim Judt schon viele, für konkrete Pläne sei es allerdings noch zu früh. „Durch den Umbau haben wir eine attraktive Location geschaffen“, resümiert der MWSP-Geschäftsführer. „Sie wird dem Stadtteil als kultureller Ort auch über die temporäre Nutzung des NTM erhalten bleiben.“ Das Alte Kino ist damit ein weiterer Baustein, der einen Treffpunkt schafft und den Stadtteil sowohl für die Bewohner*innen als auch für Besucher*innen attraktiv macht. Kultur meets Konversion – ein Erfolgsrezept, das sich bewährt hat.